Im Kanton St.Gallen steht genügend Wasser zur Verfügung. Das zeigt ein neuer Bericht der Regierung.
Mit sechs Massnahmen will die Regierung die Verfügbarkeit von Wasser langfristig sicherstellen. Damit reagiert der Kanton auf die häufigeren Trockenperioden aufgrund des Klimawandels. In der Junisession 2022 berät der Kantonsrat den Bericht in erster Lesung.
Die Regierung hat mit dem Bericht untersucht, ob künftig genügend Wasser vorhanden ist und wo Handlungsbedarf besteht. Nun zeigt sich: Bei der Wasserversorgung, der landwirtschaftlichen Bewässerung und Beschneiung bestehen wenige Defizite. Grösseren Handlungsbedarf ortet die Regierung bei der thermischen Nutzung des Grundwassers (zum Beispiel Wärmepumpen) sowie bei Lebensräumen, die auf ausreichend Wasser angewiesen sind (zum Beispiel kleine Gewässer oder Feuchtbiotope).
Der Bericht enthält eine Auslegeordnung bestehender oder geplanter Massnahmen, die sicherstellen, dass heute und in Zukunft ausreichend Wasser verfügbar ist. Zusätzlich schlägt die Regierung sechs Massnahmen vor. Beispielsweise ist das Grundwasser noch stärker vor Verunreinigungen zu schützen. Regenwasser soll vor allem zur Bewässerung landwirtschaftlicher Kulturen vermehrt in Reservoirs gespeichert werden. Grundwasser darf thermisch nur beschränkt genutzt werden, da es die wichtigste Trinkwasserquelle ist.
Um einen Überblick über die thermische Nutzung von Grundwasser zu erhalten, will der Kanton die heutige Nutzung erfassen und die Auswirkungen in einer Karte darstellen. Zudem sollen die vorhandenen Potenziale ermittelt werden. Die Ergebnisse können die Gemeinden für ihre Energieplanung nutzen.
Die Ansprüche an die Wasserressourcen sind vielfältig: Die natürlichen Grundwasservorkommen, Seen und Flüsse werden sowohl für die öffentliche Trink-, Brauch- und Löschwasserversorgung wie auch für die landwirtschaftliche Bewässerung, den Tourismus oder für die Wärme- und Stromversorgung genutzt. Konflikte zwischen der Nutzung und des Schutzes werden aufgrund der häufigeren Trockenperioden zunehmen.
Deshalb muss der Wasserbedarf für die Landwirtschaft, den Tourismus, die öffentliche Wasserversorgung oder den Erhalt der Biodiversität regional aufeinander abgestimmt werden. Das Toggenburg erwägt, als Pilotregion regionale Massnahmen zu prüfen. Der Kanton unterstützt die Region fachlich und mit Datengrundlagen. Von den Erkenntnissen der Pilotregion zum Umgang mit knappen Wasserressourcen und Nutzungskonflikten sollen künftig auch andere Regionen profitieren.
Mit dem Weltwassertag erinnern jedes Jahr am 22. März die Vereinten Nationen an die Bedeutung des Wassers. Der Weltwassertag steht dieses Jahr unter dem Motto: «Unser Grundwasser: der unsichtbare Schatz.» https://www.worldwaterday.org