snow institute: Start der Wissensplattform rund um Schnee, Eis und Lawinengefahr
• Arge Alp-Projekt gemeinsam von Land Tirol, Bergrettung Tirol und Österreichischem Alpenverein umgesetzt • Lehr- und Lernmaterialien kostenlos unter www.snow.institute • 175.000 Euro für Projekt bereitgestellt
- Arge Alp-Projekt gemeinsam von Land Tirol, Bergrettung Tirol und Österreichischem Alpenverein umgesetzt
- Lehr- und Lernmaterialien kostenlos unter www.snow.institute
- 175.000 Euro für Projekt bereitgestellt
Im Rahmen des Arge Alp-Projektes „SnowKids“, das Tirol im Zuge seiner ARGE ALP-Präsidentschaft ins Leben gerufen hat, ist heute, Samstag, die Wissensplattform rund um das Thema Schnee, Eis und das Risiko Lawine online gegangen. Unter Federführung des Lawinenwarndienstes des Landes Tirol wurde die Info-Website www.snow.institute in Zusammenarbeit mit der Bergrettung Tirol und dem Österreichischen Alpenverein sowie unter Miteinbeziehung von insgesamt 28 Initiativen aus allen zehn Arge Alp-Regionen mit aktuellsten Lehr- und Lernmaterialien befüllt. Ziel ist es, vor allem der jungen Generation präventiv ein kompetentes Verhalten im Umgang mit Schnee und seinen Gefahren zu vermitteln. Die Website ist zweisprachig, Deutsch und Italienisch, und kann damit im gesamten Arge Alp-Raum genutzt werden – die Bevölkerung umfasst rund 26 Millionen Menschen. Der offizielle Startschuss erfolgte heute, Samstag, im Beisein von Sicherheitslandesrätin Astrid Mair bei der Alpinmesse in Innsbruck. Insgesamt wurden für das Projekt 175.000 Euro bereitgestellt.
„Wir setzen auf den verschiedensten Ebenen Hebel in Bewegung, um Lawinenunglücke – gerade bei Jugendlichen – zu verringern. Durch die positive Darstellung der Faszination Schnee soll Aufmerksamkeit geweckt und gleichzeitig das Bewusstsein der damit verbundenen Risiken geschärft werden. Das snow institute wurde initiiert, um durch eine gut vernetzte, zeitgemäße Wissensvermittlung einen gesellschaftlichen Mehrwert zu schaffen. Verbote und erhobene Zeigefinger sind vor allem dann nicht der richtige Weg, wenn es um Bewusstseinsbildung und Selbstverantwortung geht“, betont LRin Mair.
„Mit dem snow institute gibt es nun eine offizielle Plattform, auf der Lehrpersonen, ehrenamtlich Tätige, Instruktorinnen und Instruktoren, Freeriderinnen und Freerider, Eltern und generell Interessierte, andocken können. Es freut uns sehr, dass wir mit unserer langjährigen Erfahrung und Kompetenz seitens der Abteilungen Bergsport und Alpenvereinsjugend dieses überregionale Projekt unterstützen können“, so Clemens Matt, Generalsekretär vom Österreichischen Alpenverein.
Hermann Spiegl, Landesleiter der Bergrettung Tirol: „Auch für Bergretterinnen und Bergretter sind Lawineneinsätze, an denen Kinder und Jugendliche beteiligt sind, eine enorme psychische Belastung. Es sind Bilder, die selbst für erfahrene Rettungsteams nicht einfach zu verarbeiten sind und unbedingt verhindert werden müssen. Die Prävention ist wohl der einzige Weg dazu. Wir als Bergrettung steuern unsere Expertise zur Alarmierung bei einem Notfall und insbesondere die Maßnahmen zur Ersten Hilfe bei. In den letzten Jahren verstarben im Bundesland Tirol durchschnittlich zwei Jugendliche unter einer Lawine. Deshalb müssen wir gemeinsam alles daransetzen, um diese Zahl auf null zu bringen.“
Einheitliche und frei zugängliche Unterlagen
Alle Unterlagen, die auf der Online-Plattform bereitgestellt werden, sind einheitlich, auf dem aktuellen Stand und können unkompliziert ohne großen Aufwand heruntergeladen und eingesetzt werden. „Die Materialien des snow institute sind ein einfach zu kombinierendes Werkzeug für individuelles Lernen oder als Lehrmaterial für den Unterricht, für Skiwochen, für Lawinenkurse oder als Nachschlagewerk. Damit sollen auch langwierige Recherchen oder das Arbeiten mit weniger fachlich fundierten oder gar falschen Materialen verhindert werden“, erklärt Christoph Mitterer, Projektleiter vom Lawinenwarndienst des Landes Tirol.
Aufbau des snow institute
Die Beiträge und Unterlagen des snow institute sind in folgende drei Kategorien eingeteilt.
- Schule: Hier finden PädagogInnen Themenvorschläge und dazugehörige multimediale Unterlagen, die ideal in den Schulunterricht eingebunden werden können. Die Inhalte sind so aufbereitet, dass sie bei den Kindern und Jugendlichen das Interesse wecken, Wissen aus den Gebieten Schnee, Eis und Lawinen zu sammeln.
- Piste: Im Laufe einer Schulkarriere nehmen im Idealfall alle SchülerInnen aus dem Alpenraum an einer Wintersportwoche teil. Themen, die vor oder während der Wintersportwoche relevant sind, sind hier aufbereitet. Beispielsweise gibt es Materialen, um Grundlegendes zu den Themen Erste Hilfe sowie richtiges Verhalten auf Pisten zu vermitteln.
- Gelände: Kinder und Jugendliche, die abseits gesicherter Pisten unterwegs sind, sollen die Möglichkeit haben, vertiefendes Wissen über Lawinengefahr, Verhalten im Gelände, Risikomanagement, Entscheidungsfindung, Notfall Lawine und mehr zu erhalten.
Interessierte können sich für weiterführende Infos oder bei Fragen per Mail an das snow institute wenden: info@snow.institute
Medien
© snow institute - Das snow institute ist mit aktuellsten Lehr- und Lernmaterialien befüllt.
© Land Tirol/Brandhuber - V.re.: Hermann Spiegl (Landesleiter Bergrettung), LRin Astrid Mair, Clemens Matt (Generalsekretär Österreichischer Alpenverein) und Stefan Hochstaffl (Landesleiter-Stellvertreter Bergrettung Tirol)
© Land Tirol/Brandhuber - LRin Astrid Mair über das Arge Alp-Projekt: "Durch die positive Darstellung der Faszination Schnee soll Aufmerksamkeit geweckt und gleichzeitig das Bewusstsein der damit verbundenen Risiken geschärft werden."