Nachhaltiges Wassermanagement auf Almen im Mittelpunkt einer Tagung der Arbeitsgemeinschaft Alpenregionen (ARGE ALP)
Im Jahr 2024 hatte der Kanton Tessin den Vorsitz der Arbeitsgemeinschaft der Alpenregionen (ARGE ALP) inne. Im Mittelpunkt der im Laufe des Jahres organisierten Aktivitäten stand die nachhaltige Wasserbewirtschaftung. Dieses Thema stand heute im Mittelpunkt einer wissenschaftlichen Tagung in der Gottardo-Arena in Ambrì, an der Experten aus der Schweiz und dem Ausland teilnahmen.
Das Wassermanagement ist eines der Themen, das alle Regionen des Alpenraums verbindet und bringt eine Reihe von hochaktuellen Fragen mit sich – von der Wasserknappheit auf den Almen über die Senkung des Grundwasserspiegels bis hin zur erhöhten Überschwemmungsgefahr und anhaltenden Dürreperioden, die die Berglandwirtschaft erschweren und die Bauern immer öfter dazu zwingen, die Sommersaison auf den Hochalmen vorzeitig zu beenden.
Ziel der heute von der Arbeitsgemeinschaft der Alpenregionen (ARGE ALP) in der Gotthard-Arena in Ambrì (Fünfte) organisierten Tagung war es, die bisher in den verschiedenen Regionen gesammelten wissenschaftlichen Erkenntnisse auszutauschen und so den Wissenstransfer und die Sensibilisierung der Öffentlichkeit zu fördern. Am Ende der Gespräche wurden auch einige konkrete Forderungen an die Regierungschefs formuliert, die sich morgen ebenfalls in der Leventina treffen werden.
Die eingeladenen Referenten aus der Schweiz und dem Ausland stellten eine Reihe von innovativen Lösungen vor, die bereits im Alpenraum eingesetzt wurden, um beispielsweise den Auswirkungen von Dürreperioden entgegenzuwirken und die auf eine nachhaltige Nutzung der Wasserressourcen ausgerichtet sind. Insbesondere wurden technische und infrastrukturelle Details von Projekten erläutert, die es ermöglichen, Wasser in grosser Höhe zu speichern und besonders starke Regenzeiten auszunutzen.
Diskutiert wurde auch die zentrale Rolle der Alpenflüsse und -bäche, die mit ihren 7 300 000 Kilometern wahre Landschaftsadern sind, die die Hälfte der Bevölkerung in den Alpenregionen ernähren und daher sowohl quantitativ als auch qualitativ nachhaltig bewirtschaftet werden müssen.
Die Grundbotschaft der Tagung lautet, dass die Alpwirtschaft nicht nur im Alpenraum, sondern für alle betroffenen Volkswirtschaften eine Lebenssäule bleibt. Der von der ARGE ALP geförderte Wissensaustausch soll dazu beitragen, das politische Bewusstsein dafür zu schärfen, wie wichtig der Schutz der Sömmerungsgebiete für Nutztiere im Zusammenhang mit der Wasserverfügbarkeit ist. Angesichts der Auswirkungen des Klimawandels ist dies ein dringendes Thema, das eine verstärkte grenzüberschreitende Zusammenarbeit erfordert, sowohl im Hinblick auf den Austausch bewährter Verfahren als auch im Hinblick auf die erforderlichen Infrastrukturinvestitionen.
Mit dieser Fachtagung hat der Kanton Tessin seinen Willen zum Ausdruck gebracht, die Alpkultur in den Vordergrund zu rücken – und dabei die rotierende Präsidentschaft der ARGE ALP bestmöglich zu nutzen –, um auch die Bevölkerung für das Thema nachhaltiges Wassermanagement zu sensibilisieren. Dieser Ansatz folgt konsequent der Politik, die der Kanton in den letzten Jahren verfolgt hat, insbesondere mit der Bildung der Monitoring-Gruppe für Dürre in der Landwirtschaft, die nach der schweren Dürre im Sommer 2022 erfolgte.