KLIMASCHUTZPROJEKTE DER ARGE ALP
Biologische Vielfalt in Wäldern
Via F. Zorzi 13, 6500 Bellinzona, Schweiz
- Großprojekt
- Sensibilisierung
- Tessin
Der Kanton Tessin ist auf Schweizer Bundesebene am stärksten von der Problematik der invasiven Arten betroffen und will deshalb in diesem Bereich eine Vorreiterrolle übernehmen.
Von 2017 bis 2021 wurde das Pilotprojekt „Neophytenbewirtschaftung zur nachhaltigen Erhaltung der Tessiner Waldfunktionen" entwickelt, welches der Kanton in Zusammenarbeit mit der Abteilung Wald des Bundesamtes für Umwelt (BAFU) durchführt.
In der ersten Phase wurden sechs prioritäre Arten für den Wald ermittelt, die für den Schutz des Waldes besonders wichtig sind (Ailanthus altissima, Buddleja davidii, Paulownia tomentosa, Pueraria lobata, Rhus typhina und Trachycarpus fortunei). Für jede dieser Arten wurde das Kantonsgebiet je nach ihrer aktuellen Verbreitung in Bereiche mit unterschiedlichen Bewirtschaftungszielen (Strategien) unterteilt. Je nach lokaler Situation wurden die Beseitigung, die Reduktion, die Eindämmung invasiver Arten oder die Ausübung eines „differenzierten Waldbaus" empfohlen.
In einer zweiten Phase des Projekts wurden Empfehlungen für die Gestaltung, Organisation und Durchführung von Forstprojekten für Wälder erarbeitet, in denen invasive Neophyten vorkommen. Die Empfehlungen beruhen aus der Beobachtung von Situationen, die durch waldbauliche Eingriffe oder durch Naturereignisse verursachte „Störungen" entstanden sind. Gleichzeitig wurden mehrere Kontrollgebiete festgelegt, in denen die Bekämpfungsmethoden getestet werden sollten, um die für die Waldumgebung am besten geeigneten und wirksamsten Methoden zu ermitteln. Außerdem wurde in Zusammenarbeit mit der Arbeitsgruppe „Invasive gebietsfremde Organismen“ eine Finanzrichtlinie für Projekte und Bewirtschaftungspläne zur Bekämpfung der Ausbreitung invasiver Neophyten erarbeitet, und es wurden Schulungen und Informationsabende organisiert.