Bis 2030 soll die Freisetzung von Kohlendioxid und anderen Treibhausgasen aus Moorböden um fünf Millionen Tonnen reduziert werden.
Dieses ehrgeizige und herausfordernde Ziel wurde heute in einer „Bund-Länder-Zielvereinbarung zum Klimaschutz durch Moorbodenschutz“ vereinbart. „Wir nehmen diese Herausforderungen an und stellen uns als moorboden-reiches Bundesland unserer Verantwortung für den Klimaschutz“, sagte Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber. „Aber wir erwarten vom Bund tatkräftige Unterstützung. Ohne erhebliches und dauerhaftes finanzielles Engagement ist dieses Ziel nicht erreichbar. Das Bundesklimaschutzgesetz gibt uns allen sehr hohe Einsparungsziele vor. Wer ambitionierte Minderungsziele vorgibt, muss auch für eine verbindliche, langfristige Finanzierung sorgen und die teilnehmenden Bauern entlasten“, so die Ministerin weiter.
Das bayerische Landwirtschaftsministerium hat bereits wichtige Initiativen zum Moorbodenschutz gestartet, zum Beispiel das Moorwaldprogramm. Zudem werden aktuell moorbodenverträgliche und klimaschonende Landnutzungsformen entwickelt. Diese bilden wiederum die Grundlagen für ein bayerisches Moorbauernprogramm, das in der neuen EU-Förderperiode startet. Die Bund-Länder-Zielvereinbarung verstärkt diese Aktivitäten durch bundesweite Vernetzung und Zusammenarbeit, neue Instrumente und zusätzliche Ressourcen. Besonders wichtig sind dabei die Grundprinzipien der Freiwilligkeit und der Kooperation mit den Grundbesitzern. Alle Beteiligten müssten dabei für die verschiedenen Folgenutzungen auf Moorböden mit gehobenem Grundwasserstand offen sein. Sowohl für unterschiedliche klassische wie Grünland oder Bruchwald, aber auch für innovative wie Paludikulturen oder Photovoltaik-Freiflächenanlagen. Für die Ministerin ist ganz entscheidend, bei allen Maßnahmen die Interessen der Grundeigentümer und Bewirtschafter zu berücksichtigen.
„Wir wollen effektiv die Treibhausgasemissionen reduzieren und Moorböden erhalten. Dabei darf aber die wirtschaftlich nachhaltige Erzeugung von Lebens- und Futtermitteln und von nachwachsenden Rohstoffen nicht aus dem Auge verloren werden. All das sind wichtige Ziele der heute unterzeichneten Vereinbarung“, sagte die Agrarministerin.