Ausbildung zum Polizeibergführer in Bayern - Vom Gipfel aus über die Grenzen sehen
Roger Pfiffner arbeitet bei der Polizeistation Schänis und ist zudem Mitglied im Alpinkader der Kantonspolizei St.Gallen.
Er absolviert zurzeit die Ausbildung zum Polizeibergführer bei der Bayerischen Polizei. Die Weiterbildung erlaubt dem begeisterten Bergsteiger, seine Kollegen vom Alpinkader noch besser auf Einsätze vorzubereiten.
Ursprünglich schloss Roger Pfiffner eine Lehre als Konstrukteur ab. Mit 21 Jahren entschied er sich für den Polizeiberuf, um sich für Gerechtigkeit und Sicherheit der Bevölkerung einzusetzen. Der 34-Jährige arbeitete bei der Grenzpolizei Buchs, der Mobilen Polizei Schmerikon, der Polizeistation Walenstadt und seit Anfang 2017 ist er stellvertretender Leiter der Polizeistation Schänis. 2013 wurde er zudem in das Alpinkader der Kantonspolizei aufgenommen. Dort ist er technischer Leiter und für die Aus- und Weiterbildung zuständig.
Ausbildung zum Polizeibergführer in Bayern
Momentan absolviert Roger Pfiffner berufsbegleitend die dreijährige Ausbildung zum Polizeibergführer. Dort eignet er sich alpintechnisches und polizeiliches Fachwissen an, zum Beispiel Lawinenkunde, Sportklettern oder das Vorgehen bei Bergrettungen. Das Gelernte teilt er mit dem Alpinkader St.Gallen. In der Schweiz wird die Ausbildung zum Polizeibergführer nicht angeboten und den Berufstitel in dieser Form gibt es nicht. Deshalb wird Roger Pfiffner von der Bayerischen Polizei ausgebildet, mit der die Kantonspolizei St.Gallen einen regen Austausch pflegt.
Polizeiarbeit über Grenzen hinweg
Das Alpinkader der Kantonspolizei kommt beim Sturz eines Kletterers oder eines Hängegleiterpiloten sowie bei schweren Skiunfällen zum Einsatz. Bei einem Unfall arbeitet das Alpinkader eng mit Rettungskräften der Schweizerischen Rettungsflugwacht Rega oder der Alpinen Rettung Ostschweiz zusammen.Bei Einsätzen in grenznahen Gebieten kann das Alpinkader von seinen Berufskollegen aus anderen Ostschweizer Kantonen und Ländern profitieren, besonders, wenn die Mitglieder ihr Wissen aus Weiterbildungen einbringen können. "Ein Kollege der Kantonspolizei Graubünden absolviert die Polizeibergführerausbildung in Österreich und wir können uns oft austauschen", sagt Roger Pfiffner.
Einsätze in den Bergen, die Spuren hinterlassen
Als Mitglied des Alpinkaders wurde Roger Pfiffner bereits mit einschneidenden Vorfällen konfrontiert. Schwerwiegende Unfälle haben ihn belastet. Trotz diesen Einsätzen geht er privat immer noch gerne in die Berge. "Ich bin in einer sportbegeisterten Familie aufgewachsen und Bergsteigen bereitet mir seit meiner Jugend grosse Freude", sagt er. Durch die Weiterbildung in Deutschland und die Einsätze im Alpinkader sei er aber vorsichtiger geworden und sehe eher, wo Gefahren lauern.
Aufgezeichnet von Carole Zwahlen, Praktikantin Kommunikation, Staatskanzlei
Bildlegende: In den Bergen fühlt sich Kantonspolizist Roger Pfiffner zuhause.