Ein Tiroler NS-Bau und seine Geschichte.
Der größte noch bestehende NS-Bau in Tirol ist das Neue Landhaus in Innsbruck, das 1938/39 als Gauhaus für Parteidienststellen errichtet wurde. Im Machtzentrum des Nationalsozialismus für Tirol und Vorarlberg wurde der menschenverachtende NS-Terror geplant und bürokratisch in die Wege geleitet. Nach dem Zweiten Weltkrieg Sitz der Besatzungsmächte, zog 1955 die Tiroler Landesregierung in das Gebäude ein. Die NS-Hintergründe wurden verleugnet und verdrängt. Mit der Ausstellung „Vom Gauhaus zum Landhaus. Ein Tiroler NS-Bau und seine Geschichte“ will das Land Tirol auf vermittelnde Art und Weise einen lange verschwiegenen Täterort der breiten Öffentlichkeit zugänglich machen.
Die Ausstellung ist eine Kooperation des Landes Tirol und der Tiroler Landesmuseen. Die Veranstaltungsreihe im Rahmen der Ausstellung ist eine Kooperation mit ERINNERN:AT, dem Programm des OeAD (Agentur für Bildung und Internationalisierung) zum Lehren und Lernen über Nationalsozialismus und Holocaust, dem Archiv für Bau.Kunst.Geschichte und dem Institut für Zeitgeschichte der Universität Innsbruck. Alle Informationen zur Ausstellung finden sich unter www.tirol.gv.at/erinnern.
Ausstellung täglich von 9 bis 17 Uhr geöffnet – ausgenommen Sonn- und Feiertage
Der Eduard-Wallnöfer-Platz ist mit dem Pogromdenkmal, dem von der französischen Militärregierung errichteten Befreiungsdenkmal und dem ehemaligen Gauhaus ein Ort der Erinnerungskultur. Mit der Ausstellung im früheren Büro und Sitzungssaal des damaligen Gauleiters im ersten Stock des Landhauses 1 wird die Auseinandersetzung mit der NS-Vergangenheit im Gebäude selbst verortet. Die kostenfrei zugängliche Ausstellung „Vom Gauhaus zum Landhaus“ im Landhaus 1 ist von 5. Oktober 2023 bis 4. Mai 2024 täglich von 9 bis 17 Uhr geöffnet, ausgenommen an Sonn- und Feiertagen.