Bayerns Europaminister Eric Beißwenger war am Dienstag und Mittwoch zu Gesprächen in Rom und Mailand. Höhepunkt der Reise war am Dienstagabend ein Empfang aus Anlass des Tages der Deutschen Einheit in der Residenz der deutschen Botschaft in Rom.
Beißwenger: „Die bayerisch-italienische Freundschaft ist etwas ganz Besonderes. Wir sind sehr stolz auf die guten Beziehungen zu Italien und pflegen diese ganz bewusst. Die Wiedervereinigung Deutschlands in Rom zu feiern, ist ein schöner Beweis dafür, dass Bayern und Italien aufs Engste miteinander verbunden sind. Für Bayern haben sich in Europa ganz neue Möglichkeiten zur grenzüberschreitenden Zusammenarbeit eröffnet, die wir heute sehr bewusst und intensiv pflegen.“ Italien ist mit einem Handelsvolumen von fast 29 Milliarden Euro Bayerns zweitwichtigster Handelspartner in der EU. Über 3000 bayerische Firmen unterhalten Geschäftsbeziehungen nach Italien.
Am Mittwoch traf Beißwenger im Palazzo Lombardia in Mailand dann zunächst Raffaele Cattaneo, Staatssekretär der Lombardei für internationale und europäische Beziehungen. Wirtschaftliche Themen bestimmten das Gespräch. Der bayerische Europaminister und sein Kollege aus der Lombardei waren sich einig, dass es eine realistische europäische Politik mit beiden Beinen auf dem Boden und nicht mit dem Kopf in den Wolken brauche. Das betreffe vor allem die europäische Kohäsionspolitik. „Man macht die Schwachen nicht stark, indem man die Starken schwächt. Wir sind für die Dekarbonisierung, aber nicht auf Kosten einer Deindustrialisierung. Bayern und die Lombardei sind fest in der Mitte Europas verankert. Wir stehen für eine starke, handlungsfähige und bürgernahe EU. Mehr Europa brauchen wir aber nur dort, wo Europa auch mehr kann“, so Beißwenger.
Im Anschluss unterzeichnete er mit dem lombardischen Staatsminister für wirtschaftliche Entwicklung, Guido Guidesi, eine Absichtserklärung, mit der Bayern und die Lombardei ihre Zusammenarbeit in Wirtschaft, Wissenschaft und Forschung weiter vertiefen und ihre Interessen auf europäischer Ebene bündeln wollen. Beißwenger: „Als dynamische Regionen nördlich und südlich der Alpen zeichnen wir uns durch eine enorme wirtschaftliche Stärke und Innovationskraft aus. Wir haben auf zahlreichen Gebieten gemeinsame Interessen, die wir in Brüssel gemeinsam adressieren wollen.“