18.08.2021Südtirol

Becherhaus in neuem Glanz

Das im Besitz des Landes Südtirol befindliche Becherhaus im Ridnauntal auf Südtiroler Seite der Stubaier Alpen am Rande des Übertalferners erstrahlt in neuem Glanz.

Die umfassenden Instandhaltungs- und Erneuerungsarbeiten an der auf 3195 Metern Höhe gelegenen Schutzhütte, die im Sommer 2020 aufgenommen wurden, stehen vor dem Abschluss.

Instandsetzung unter extremen Bedingungen

Das Land Südtirol hat 1,4 Millionen Euro investiert, um das Schutzhaus aufzuwerten. Im Zuge der Instandsetzung wurden die Außenhülle erneuert und die Fassaden neu mit Lärchenschindeln verkleidet. Auch das Dach und die Fensterrahmen wurden ausgetauscht. Auf den neuesten Stand gebracht wurden die technischen Anlagen. Zudem wurde das Gebäude an die Brandschutzvorschriften angepasst. Im Gebäudeinneren wurden die ostseitige Stube und die Terrasse ausgebaut. Die gesamte Stromversorgung mit LED-Beleuchtung, Photovoltaikanlage und Batteriespeichersystem wurde umweltfreundlich erneuert. Hand angelegt wurde auch an den Heizungs- und Sanitäranlagen und an der Wasseraufbereitungsanlage, die Gletscherwasser nutzt. Neu ist zudem das Abwasserreinigungssystem. Gearbeitet wurde unter extremen Bedingungen. Die Unternehmen, die im Einsatz waren – es handelt sich dabei durchwegs um Wipptaler Firmen -  haben diese Herausforderungen nach Angaben der zuständigen Stellen bestens gemeistert.

Schutzhütten als Aushängeschilder

Landeshautpmann Arno Kompatscher stieg in der zweiten Augusthälfte gemeinsam mit Landeshauptmannstellvertreterin Waltraud Deeg, der Bezirkspräsidentin des Wipptales, Monika Reinthaler, dem Bürgermeister von Ratschings, Sebastian Helfer, und Mitgliedern der Bergrettung Ridnaun zu Fuß auf zur Hütte auf, um das erneuerte Becherhaus zu besichtigen und sich bei den Hüttenwirten Lukas und Edeltraud Lantschner für deren Einsatz zu bedanken. "Unsere Schutzhütten stehen für die Erschließung des Gebirges und sind ein Aushängeschild“, betonte Landeshauptmann Kompatscher, "für das Becherhaus, Südtirols höchstgelegene Schutzhütte, gilt das ganz besonders." Mit der Entwicklung des Bergtourismus habe die Becherhütte internationale Bekanntheit erlangt, sodass selbst Leitmedien wie die New York Times oder die Frankfurter Allgemeine Zeitung über das Schutzhaus berichtet hätten. Ziel des Landes sei es, die Schutzhütten in ihrer Funktion als Unterkunft für Bergbegeisterte sowie Orte der Begegnung von Menschen verschiedenster Herkunft zu erhalten und mit Leben zu füllen. "In dieser ökologisch besonders sensiblen Hochgebirgsregion steht der Einklang mit der Natur an oberster Stelle", sagte Landeshauptmann Kompatscher und wies darauf hin, dass auch bei der Instandsetzung auf Umweltfreundlichkeit und Nachhaltigkeit geachtet worden sei.

Die Schutzhütte: Bis 12. September geöffnet

Die Schutzhütte wurde 1894 von der Sektion Hannover des Deutschen und Österreichischen Alpenvereins errichtet. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde das Gebäude der CAI-Sektion Turin zugeteilt und später von der CAI-Sektion von Verona umgebaut, erweitert und verwaltet. Die Schutzhütte ist vom Ridnaun- und Passeiertal aus zu erreichen. In diesem Jahr ist das Becherhaus mit seinen hundert Schlafplätzen seit 19. Juni und bis zum 12. September geöffnet.

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