14.04.2021Trentino

Das Festival dell’Economia ist zurück - vom 3. bis 6. Juni

Mit einer Vorlesung des Wirtschaftsnobelpreisträgers 2019 Michael Kremer wird die nächste Ausgabe der großen Wirtschaftsveranstaltung Festival dell’Economia eröffnet.

Es findet vom 3. bis 6. Juni mit Modalitäten statt, die auf der Grundlage der weiteren Entwicklung der SARS-CoV-2-Pandemie zu beschließen sein werden.

Die Vorlesung des Ökonomen Kremer ist von besonderem Interesse, da sie sich mit den Mechanismen befasst, die Anreize für die weltweite Produktion und Verteilung von Impfstoffen setzen können. Das ausführliche Programm des 16. Festivals wird Anfang Mai auf der Website https://2021.festivaleconomia.eu/ veröffentlicht.

“Die Rückkehr des Staates, Unternehmen, Gemeinschaften, Institutionen“ ist der Titel der Veranstaltung im Jahr 2021.

Der wissenschaftliche Leiter des Trienter Festival dell’Economia Tito Boeri schreibt zum diesjährigen Thema: „Die Corona-Pandemie hat dazu geführt, dass die öffentliche Hand noch stärker in unser Leben eingreift und jeden Aspekt unseres Alltags regelt.

Natürlich gab es dafür gute Gründe und andere Länder, in denen der Staat weniger eingegriffen hat, haben dies bitter bereut. Es bleibt jedoch die Tatsache, dass wir uns, wenn wir die Krisensituation endlich hinter uns haben, einem übermächtigen Staat gegenübersehen werden, der in Bereiche vorgedrungen ist, die in der Vergangenheit ausschließlich der Privatinitiative vorbehalten waren. Das Ende der Pandemie kann die Chance sein, die Grenzen des Staates neu zu ziehen, seine Rolle dort zu stärken, wo dies am meisten erforderlich ist, gleichzeitig aber seinen Rückzug aus anderen Bereichen zu planen.

Was muss der Staat für seine Bürger tun und wo muss er sich hingegen darauf beschränken, nur zu regeln, und alles Weitere der Privatinitiative überlassen? Und wie mit Privatpersonen umgehen, die sich nicht darauf beschränken, ihre eigenen individuellen oder unternehmerischen Interessen zu verfolgen, sondern sich gemeinschaftlich organisieren, beispielsweise in Wohlfahrtsverbänden, die genauso wie oder sogar besser als der Staat in der Lage sind, sich um das Gemeinwohl zu kümmern?

Wir müssen auch überdenken, wie der Staat diese Aufgaben effizienter erfüllen kann. Die Pandemie war ein Stresstest für die öffentlichen Verwaltungen. In nicht wenigen Fällen haben sie versagt; aus diesen negativen Erfahrungen müssen wir genauso unsere Lehren ziehen wie aus den positiven. Viel können wir auch lernen vom Zusammenspiel zwischen öffentlichen Verwaltungen und demokratischen Institutionen, zwischen Fachgremien und Politik.“

Ökonomen und Wissenschaftler aus verschiedenen Fachbereichen werden sich dieses Jahr gemeinsam mit Vertretern der nationalen und lokalen Institutionen mit einem völlig neuen Szenario an Wechselwirkungen zwischen öffentlichen Verwaltungen und demokratischen Institutionen, zwischen Fachgremien und Politik, zwischen Gesellschaft und Staat auseinandersetzen. Wie immer orientiert sich das Trienter Festival dell’Economia an wissenschaftlicher Akribie, Glaubwürdigkeit und Klarheit in der Darstellung der Sachverhalte.

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