Die Voraussetzungen für die Nutzung von Holz sind momentan sehr gut. Gegenüber den letzten Jahren kann Rundholz zu deutlich höheren Preisen verkauft werden, auch Brennholz lässt sich problemlos absetzen.
Erfreulicherweise hat sich in der Waldregion 1 St.Gallen zudem die Borkenkäfersituation entspannt. Der Klimawandel macht dem Wald aber nach wie vor zu schaffen.
Nach Jahren, in denen eine kostendeckende Holznutzung kaum möglich war, hat sich die Situation auf dem Holzmarkt merklich verbessert. Sämtliche Holzsortimente sind gefragt und lassen sich gut verkaufen. Entsprechend gibt es kaum unverkauftes Rund- und Industrieholz. Die Auftragsbücher der Sägewerke sind voll. Zudem scheint die Befallsintensität durch den Borkenkäfer trotz der trockenen Witterung auf tiefem Niveau zu sein. Die Waldeigentümerinnen und Waldeigentümer sind trotzdem angehalten, ihren Wald auf Käferbefall zu kontrollieren und dem Revierförster unmittelbar Meldung zu erstatten, falls ein Befall festgestellt wird. Die wirksamste Bekämpfungsmethode ist, die befallenen Fichten zu verwerten, bevor der Borkenkäfer ausgeflogen ist.
Eine Prognose, wie sich die Marktlage im Herbst entwickeln wird, ist aufgrund der hohen Energiepreise und der Inflationsrate schwierig. Trotzdem lohnt sich für Waldbesitzende, mit dem Revierförster Kontakt aufzunehmen und frühzeitig eine Holznutzung ins Auge zu fassen. Gerade Laubholzschläge sollten so früh wie möglich ausgeführt werden, weil sich Laubholz im Frühling kaum oder nur zu niedrigen Preisen verkaufen lässt.
In der Waldregion 1 St.Gallen kann problemlos mehr Holz genutzt werden, ohne den Wald zu «plündern». Die Waldeigentümerinnen und Waldeigentümer nutzen seit Jahren weniger Holz, als im Wald zuwächst. Zudem ist das einheimische Holz ein überaus wertvoller und ökologischer Rohstoff. Er ist CO2-neutral und vielseitig einsetzbar, in Neu- oder Umbauten. Ein gepflegter Wald kann also mannigfaltige Funktionen erfüllen.
Der Klimawandel macht auch vor dem St.Galler Wald nicht halt. Langanhaltende Trockenperioden können dazu führen, dass an flachen und exponierten Standorten Bäume absterben. Vor allem die Fichte bekundet Mühe mit Wassermangel. Deshalb ist ein Waldumbau in Richtung von reich strukturierten Mischwälder mit einer grossen Baumartenpalette vorgesehen. Dabei sind vor allem die trockenheitstoleranten Baumarten, wie beispielsweise die Eiche, Föhre oder Linde zu fördern. Eine Mischung der Baumarten lässt sich am besten in der Jungwaldphase steuern.