Mit dem Hochrhein-Bodensee-Express (HBE) soll ab Dezember 2027 eine neue zweistündliche Verbindung von Basel Badischer Bahnhof über Waldshut, Schaffhausen und Konstanz nach St. Gallen und Herisau geführt werden.
Diese ergänzt die heute stündlich fahrende IRE-Linie Basel – Singen. Die am Projekt beteiligten Kantone und Landkreise, das Bundesamt für Verkehr (BAV) sowie das Land Baden-Württemberg haben eine Vereinbarung unterzeichnet, welche die gemeinsame Finanzierung des Betriebs des HBE und die Zusammenarbeit regelt. Gleichzeitig haben auf deutscher Seite die Projektpartner die Modalitäten für die Finanzierung und Umsetzung der Infrastrukturmassnahmen besiegelt.
Ab Dezember 2027 wird die gesamte Eisenbahnstrecke von Basel Badischer Bahnhof über Waldshut und Schaffhausen bis Konstanz durchgehend elektrifiziert sein. Bis jetzt ist die unmittelbar am nördlichen Hochrhein verlaufende Strecke von Basel bis Erzingen/Baden nur mit Dieselfahrzeugen befahrbar. Die Finanzierung des Infrastrukturausbaus wird einerseits über die deutschen Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetze des Bundes (GVFG) sowie der Kofinanzierung des Landes Baden-Württemberg und mit finanzieller Unterstützung der Landkreise Lörrach und Waldshut sichergestellt. Zum anderen beteiligt sich die Schweiz im Rahmen des Bahn-Ausbauschritts 2035 an diesem Projekt. Das Schweizerische Bundesparlament hat die Mitfinanzierung von grenzüberschreitenden Bahnprojekten ermöglicht; davon wird auch die Hochrheinbahn profitieren.
Das Land Baden-Württemberg sowie die Landkreise Lörrach und Waldshut haben heute mit der Deutschen Bahn den Realisierungs- und Finanzierungsvertrag (RuFV) für die Elektrifizierung und den Ausbau der Hochrheinbahn zwischen Basel Badischer Bahnhof und Erzingen/Baden unterzeichnet. Für 2024 wird der Planfeststellungsbeschluss erwartet. Von 2025 bis 2027 sollen die Elektrifizierung und der Ausbau der Hochrheinbahn umgesetzt werden, so dass zum Fahrplanwechsel im Dezember 2027 der Betrieb aufgenommen werden kann.
Bedingung für die Schweizer Beteiligung an den Infrastrukturkosten ist die Einführung des neuen Hochrhein-Bodensee-Expresses, ergänzend zur bestehenden IRE-Linie Basel - Singen sowie die Integration der ganzen Linie ins Schweizerische Tarifsystem (Anerkennung von Halbtax- und Generalabonnement).
Der Hochrhein-Bodensee-Express wird als Verlängerung der bestehenden, erfolgreichen Regional-Express-Linie Konstanz - St.Gallen/Herisau neu ab Basel fahren und die heutige, stündlich ab Basel verkehrende Verbindung nach Singen ergänzen. Während einer fünfjährigen Einführungsphase bis Ende 2032 wird der Abschnitt Basel – Konstanz vom HBE zunächst im Zweistundentakt bedient. Das neue Angebot wird von den Kantonen Schaffhausen, Basel-Stadt, Thurgau, St. Gallen und Appenzell Ausserrhoden, den Landkreisen Lörrach, Waldshut und Konstanz sowie dem BAV und dem Land Baden-Württemberg gemeinsam finanziert.
Mit einem symbolischen Akt haben die beteiligten Partner am 18. Dezember 2023 in Laufenburg/Baden eine gemeinsam unterzeichnete Vereinbarung ausgetauscht, welche die Finanzierung des Angebots und die Zusammenarbeit regelt.
Gemäss der Grundlagenvereinbarung soll der Hochrhein-Bodensee-Express die gesamte Hochrhein-Bodensee-Region «auf nachhaltige Weise besser vernetzen und den wirtschaftlichen sowie kulturellen Austausch zwischen der Schweiz und Baden-Württemberg fördern». Die Fahrgäste profitieren künftig von mehr Verbindungen zwischen Basel, Südbaden, Bodensee und der Ostschweiz. Das angestrebte Bahnangebot umfasst ebenfalls die Einbindung der Hochrheinbahn ins Linienkonzept der trinationalen S-Bahn Basel.