• Über 50 Betriebe in Tirol nehmen an Gewaltschutzkampagne teil • Mit Codewort „Luisa“ können Betroffene bei sexualisierter Gewalt im Nachtleben um Hilfe fragen
„Luisa“ – das ist keine Person, sondern ein Codewort und Signal für Personen im Tiroler Nachtleben. Mit umfangreichen Schulungen wird in den teilnehmenden Gastronomiebetrieben ein niederschwelliges und leicht-erkennbares Hilfsangebot geschaffen, um betroffenen Personen bei verschiedenen Formen von sexualisierter Gewalt im Nachtleben Unterstützung zu bieten. Seit 2019 wird die internationale Gewaltschutzkampagne umgesetzt. Über 50 Betriebe nehmen landesweit bereits am Projekt teil. Mit Stickern an den Eingangstüren oder auf den Spiegeln in den Toiletten machen sie darauf aufmerksam, dass sie Teil von „Luisa ist hier“ sind.
Einfach um Hilfe fragen
Die Kampagne „Luisa ist hier!“ ist in großen Teilen des deutschsprachigen Raums vertreten und funktioniert immer nach demselben Prinzip: Durch die Frage „Ist Luisa hier?“ oder die Nennung des Namens „Luisa“ informieren die Betroffenen die Lokal-MitarbeiterInnen über ihre Notsituation. Der Name „Luisa“ bedeutet „die Kämpferin“ und enthält einen Kopfton, der in lauten Umgebungen gut zu hören ist. Das Codewort ermöglicht in Situationen, in denen es Betroffenen schwerfallen kann, Probleme anzusprechen, eine möglichst einfache und rasche Kontaktaufnahme.
Individuelle Unterstützung im Fokus
Das Hilfsangebot von „Luisa ist hier“ ist lösungs- und bedürfnisorientiert und stellt die Wünsche der Betroffenen in den Mittelpunkt. Nach der Kontaktaufnahme werden sie in der Regel in einen eigenen Raum begleitet, wo gemeinsam über das weitere Vorgehen entschieden wird. So kann es sein, dass Personen aus dem Lokal entfernt werden oder Betroffene an kooperierende Einrichtungen weitervermittelt werden. Eine anonyme und vertrauliche Kontaktaufnahme, um über Erfahrungen zu berichten, ist über einen Fragebogen auf der Projektwebsite möglich.
Schulungen und Handlungsleitfaden ermöglichen sichereres Eingreifen
Hauptsächlich richtet sich „Luisa ist hier“ an die Nachtgastronomie, aber auch Après-Ski-Lokale, Cafés oder Restaurants können Teil der Initiative werden. Bei den Schulungen, die im Herbst dieses Jahres erneut stattfinden, wird das Projekt neuen TeilnehmerInnen ausführlich vorgestellt. Die Schulungen setzen auf betrieblicher Ebene an – thematisch geht es bei den dreistündigen Schulungen an insgesamt vier Terminen im Oktober und November 2024 um die Formen, Ursachen und Auswirkungen von Substanzkonsum und sexualisierter Gewalt.
Mehr Infos zu „Luisa ist hier“ finden sich unter www.luisa-ist-hier.at.