Zehn neue Autos mit Wasserstoff-Elektroantrieb wurden heute an Langzeitmieter übergeben, darunter befinden unter anderem die Landesregierung, öffentliche Einrichtungen und Privatkunden.
Das Land Südtirol macht einen weiteren Schritt zur Förderung nachhaltiger, emissionsfreier Mobilitätsformen. Landeshauptmann Arno Kompatscher hat mit Mobilitätslandesrat Daniel Alfreider und Umweltlandesrat Giuliano Vettorato zehn neue wasserstoff-elektrische Autos mit einem ebenso emissionsfreien wie geräuschlosen Antrieb in Bozen übergeben. Die zehn neuen Hyundai Nexo sind die erste Flotte dieses Fahrzeugtyps in ganz Italien und gehen nun in Langzeitmiete an Projektpartner - darunter die Südtiroler Landesregierung, die so ihre Nachhaltigkeitsstrategie im Mobilitätsbereich mit konkreten Schritten vorantreiben will. "Es liegt an uns zu beweisen, dass eine emissionsfreie Mobilität in Südtirol möglich ist", sagte Landeshauptmann Arno Kompatscher bei der Schlüsselübergabe.
Die anderen Langzeitmieter sind öffentliche Einrichtungen (Eurac Research, Alperia, A22, IDM, Land- und Forstwirtschaftliches Versuchszentrum Laimburg), aber auch private Betriebe (Microtec, Camping Moosbauer). Die Wasserstoff-Flotte wurde von der Inhouse-Gesellschaft des Landes SASA im Rahmen des EU-Projekts LIFEalps angekauft. Das EU-Projekt wird von SASA zusammen mit dem Institut für Innovative Technologien (IIT) koordiniert.
"Mit seinen verschiedenen Pilotprojekten", sagte Landeshauptmann Kompatscher, „hat Südtirol seit Jahren Know-how aufgebaut und teilt es mittlerweile sowohl mit unseren Nachbarländern als auch mit dem restlichen Italien und Europa. " Südtirol arbeitet nicht nur an einem eigenen Wasserstoffplan, sondern auch einer Strategie der gesamten Europaregion. "Nur gemeinsam das uns alle betreffende Problem des Schwer- und Transitverkehrs längs der Brennerachse lösen", sagte Kompatscher und nannte das Ziel, aus Südtirol eine Modellregion in Sachen Nachhaltigkeit, eine sogenannte green region, zu machen.
Mobilitätslandesrat Daniel Alfreider erklärt dazu: "Unsere Strategie im Wasserstoffbereich sieht vor, dass bis 2030 bis zu 15 Prozent der LKW-Fahrten emissionsfrei sein werden." In dieselbe Kerbe schlägt Umwelt- und Energielandesrat Giuliano Vettorato: "Wenn dann auch noch der Treibstoff lokal und mit erneuerbaren Energien produziert wird, komplettiert dies das Bild eines 100 Prozent emissionsfreien und nachhaltigen Fahrzeugs.“ Auch die Brennerautobahn A22 setzt – besonders angesichts steigender Benutzerzahlen – auf alternative, nachhaltigere Antriebe, erklärt der Technische Generaldirektor Carlo Costa: "Besonders beim Schwerverkehr müssen wir auf nachhaltigere Lösungen setzen.“ Fahren mit Wasserstoff ist preisgünstig: Ein voller Tank kostet in etwa 60 Euro; ein Kilogramm Wasserstoff kostet 11,29 Euro plus Mehrwertsteuer.
Den Weg zur emissionsfreien Mobilität hat Südtirol bereits 2013 eingeschlagen: Damals wurden zehn elektrisch angetriebene Brennstoffzellen-Autos und über die SASA fünf Brennstoffzellen-Linienbusse in Betrieb genommen, gemeinsam mit der vom IIT geführten Wasserstoffproduktions- und Tankstelle in Bozen Süd. Die Busse haben seither über 1,4 Millionen Kilometer absolviert, die Autos sind – von vielen Institutionen und Firmen genutzt – bereits über 920.000 km gefahren. Das Projekt Projekt LIFEalps (Zero Emission Services for a Decarbonised Alpine Economy) möchte nicht nur Infrastrukturen für alle Formen der Elektromobilität schaffen, sondern sieht auch Pilotflotten verschiedener emissionsfreier Fahrzeuge vor. So wurde nicht nur die heute übergebene Flotte über LIFEalps finanziert, sondern unter anderem 33 Schnelladesäulen und fünf weitere Wasserstofftankstellen für PKWs und Busse. Auch Herald Ruijters, in der Europäischen Kommission Direktor für nachhaltige und innovative Mobilität der Generaldirektion Verkehr (DG Move), war bei der Übergabe anwesend.