Klein, aber oho. Kleinstlebewesen und Insekten sind trotz ihrer geringen Größe eine wichtige Stütze für ein funktionierendes Ökosystem. Dichte Verbauung und Monokulturen bringen dieses sensible Gleichgewicht seit Jahren ins Schwanken.
Mit der großen Kampagne „Natur in Salzburg“ wird das Land jetzt selber dagegen aktiv und lädt Gemeinden, Schulen, aber auch Privatpersonen zum Mitmachen ein.
Pflanzen und Krabbeltiere haben es aktuell sehr schwer. Fehlende Lebensräume sowie künstliche Spritz- und Düngemittel machen ihnen zu schaffen. In den vergangenen Jahren ist es zu einem regelrechten Artensterben gekommen. Das Programm „Natur in Salzburg setzt sich mit Hilfe zahlreicher Projekte für mehr Vielfalt sowie den Erhalt von alten Sorten ein.
Natürliche Materialien und regionales Saatgut
Jeder kann mitmachen. Wer auf ein paar grundlegende Dinge achtet, wird im Handumdrehen zum echten Naturretter. Dazu gehört zum Beispiel der Verzicht auf künstlichen Dünger, Pestizide oder Torf – das lässt sich ganz einfach mit natürlichen Materialien ersetzen. Regionales Saatgut und heimische Wildstauden bieten einen optimalen Lebensraum und Futterquellen für Insekten.
Natur im Garten
Ganz egal ob vor dem Haus oder auf dem Balkon und der Terrasse – jede noch so kleine Grünfläche liefert einen wichtigen Beitrag für ein funktionierendes Ökosystem. Je mehr und vor allem je diverser die Bepflanzung ist, desto besser. „Ein schöner Garten besteht aus mehr als gepflegten Rasenflächen – er muss Charakter haben“, plädiert Landesrätin Maria Hutter für eine authentische Begrünung.
Natur in der Gemeinde
Es kriecht, krabbelt, brummt und summt. Nicht nur auf den Wiesen und Grünflächen, sondern auch in der Gemeindekasse. Findige Bürgermeister und Gemeinderäte wissen nämlich: Naturnahe Bewirtschaftung bringt mehr Artenvielfalt in den Ort und spart gleichzeitig Zeit und Geld. Im Vergleich zur konventionellen Grünraumpflege benötigt ein naturnah bewirtschafteter Grünraum weniger Pflege, er erhält sich quasi selbst. Alles was es dazu braucht, ist ein wenig fachliches Wissen, ein guter Plan und die Kommunikation mit der Bevölkerung. Übrigens: Die ersten fünf teilnehmenden Gemeinden haben sich schon gefunden: Göming, Oberalm, Obertrum am See, St. Koloman, Weißbach bei Lofer. Weitere Bewerbungen sind jederzeit möglich.
Natur in der Schule
Schulen säen Vielfalt. Unter diesem Motto finden ab dem Frühjahr 2021 landesweit Workshops rund um die Themen Insekten, Pflanzen, Saatgut und Grünflächenpflege in Klassen der 4. bis 9. Schulstufe statt. Schülerinnen und Schüler lernen dabei naturnahes Gärtnern kennen. Nach einer kurzen Themeneinführung stehen praktische Projekte im Vordergrund, zum Beispiel der Bau einer Insektenunterkunft. Das gemeinsame Werk ist ein echter Hingucker im Pausenhof und schafft auch hier Bewusstsein für Insekten.