20.07.2022Lombardei

“OROBIKEANDO” - RADWEG BERGAMASKER ALPEN ZWISCHEN DEN PROVINZEN BERGAMO UND SONDRIO: ZIEL IST DIE IN-WERT-SETZUNG DER AUSGEZEICHNETEN KÜCHE UND DER WEINE DER REGION

Am 12. Mai wurde im Palazzo Lombardia in Mailand das Projekt „Orobikeando“ vorgestellt. Im Mittelpunkt steht die Entwicklung des Radtourismus; Ziel ist die Entstehung eines Radwegs durch die Bergamasker Alpen (ital. Alpi Orobie).

Durch die Anlage einer Radroute zwischen den Provinzen Bergamo und Sondrio sollen der Tourismus auf dem Land aufgewertet und Küche und Weine der Region bekannter gemacht werden.           

OROBIKEANDO, EIN RADWEG, DER BERGAMO UND TIRANO VERBINDET: Das Radwegenetz wird unter Beachtung europäischer Standards angelegt (European Cyclists’ Federation). Die Route führt durch das ländliche Gebiet zwischen dem Flughafen Orio al Serio und Bergamo und dann zurück in Richtung Bergamasker Alpen. Auf der Veltliner Seite wird sie fortgesetzt bis Tirano an der Grenze zur Schweiz.

DIE ROLLE DER LAG (LOKALE AKTIONSGRUPPEN) - Die Initiative wird unterstützt von der Region Lombardei, den LAG (lokale Aktionsgruppen) Veltlin - Tal der guten Küche (federführend), Bergamasker Hügelland und Canto Alto, Valle Brembana 2020, Valle Seriana und Bergamasker Seenland.

“Es handelt sich”, so der Regionalminister für Gebietskörperschaften, Berge und kleine Gemeinden Massimo Sertori, „um ein Projekt, hinter dem die Region Lombardei überzeugt steht. Der Grundgedanke und die Herausforderung bestehen darin, die Landschaft und die exzellente Qualität der Küche und der Weine in Wert zu setzen und dabei die bereits bestehenden Angebote langsamer Mobilität nachhaltig und qualitätsvoll auszubauen. Alle beteiligten Kommunen haben Synergien gebildet und gemeinsam an diesem Projekt gearbeitet, das ausgehend von den vier betroffenen LAG bottom-up entwickelt wurde und alle Institutionen der verschiedenen Ebenen vor Ort zusammengeführt hat. Es ist dies ein typisches Projekt, das sich im Rahmen eines Programmabkommens umsetzen lässt, ein Instrument, das die Region Lombardei wirksam einsetzt und dadurch Mittel in größerer Höhe für Maßnahmen mit regionaler Bedeutung realisiert. Und im Fall von Orobikeando steht die Region hundertprozentig hinter dem Projekt.“

DIE MACHBARKEITSSTUDIE - Die Radwege sollen für alle Zielgruppen nutzbar sein; die Machbarkeitsstudie sieht daher Abschnitte unterschiedlichen Schwierigkeitsgrads vor. Von klassischen, getrennt geführten Fuß- und Radwegen bis zu Strecken mit mäßigem oder geringem Verkehrsaufkommen. Hinzu kommen Agrar-, Wald- und Forststraßen sowie Feldwege. Die Studie geht entlang der Strecke von einem Angebot unterschiedlicher Dienstleistungen aus. Beispielsweise Bereiche für kurze Pausen oder Wanderparkplätze, oder auch Bereiche für längere Pausen mit Erfrischungsmöglichkeiten. Zusätzlich sind mobile Imbissangebote möglich oder Angebote der Nahversorgung wie Kaffeebars, Hütten, Bauernhöfe, Geschäfte, Verleihstellen und Reiseführer.

Der Radweg wird eine Länge von 795 km haben und 64 Streckenabschnitte auf den Gebieten der 139 Gemeinden umfassen. 47 Prozent der Strecke führen durch Naturschutzgebiete. Das Projekt betrifft ein Einzugsgebiet mit einer Bevölkerung von circa 427.000 Menschen. Es handelt sich um eine Gegend mit einem reichen kulinarischen Angebot: fünf DOP-zertifizierte Käse, verschiedene Weine und Rebsorten (I.G.T., D.O.C., D.O.C.G.), Bresaola, I.G.P.-zertifizierte Äpfel, Öl und Beeren. Das Veltlin, das Val Brembana, das Val Seriana und der Iseosee sind von einer gewaltigen Bergkette umgeben: 3.000 Meter hohe Gipfel, Seen, Gebirgsbäche und Wasserfälle gibt es dort.

ERGEBNISSE UND ZIELE - Grundlage von Orobikeando ist eine gemeinsame Entwicklungsstrategie, die eine In-Wert-Setzung des regionalen Nahrungsmittelangebots durch die Förderung sanfter Mobilität bewirken soll. Gleichzeitig soll ein Governance-Modell umgesetzt werden, das das Ökosystem im Bereich des ländlichen Tourismus ausbauen soll. Beispielhaft hierfür stehen die Merkmale und Besonderheiten der Umwelt in den Gebieten, durch die die Route führt. Nicht zu vergessen schließlich die Schaffung eines Netzwerks, in dem die Stakeholder vor Ort kooperieren und an dem alle Akteure der Region dauerhaft beteiligt sind.

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