Interkultureller und sprachlicher Austausch im Fokus
Vor 20 Jahren initiierten Tirol und das Trentino ein Austauschprojekt: Lehrpersonen an allgemeinbildenden Pflichtschulen in Tirol und im Trentino sollten voneinander lernen und verstärkt grenzüberschreitend zusammenarbeiten. Das Projekt fördert damit nicht nur die Fremdsprachenkompetenz, sondern ermöglicht auch einen Austausch über Pädagogik, Didaktik und Methodik. Und es erwies sich als Erfolg: Seither haben bereits 500 Lehrpersonen, viele davon auch mehrfach, aus allen Pflichtschultypen teilgenommen. Diese Woche fand am Tiroler Bildungsinstitut (TBI) Grillhof zum 20-jährigen Jubiläum ein gemeinsames Treffen von insgesamt 30 Lehrpersonen aus Tirol und dem Trentino sowie der Bildungsdirektion für Tirol und dem Trentiner Amt für Bildungsangelegenheiten (Ufficio Programmazione e Organizzazione dell’istruzione) statt.
Bildung über die Grenzen hinweg
Im Rahmen des Austauschprojektes sollen durch das gegenseitige Kennenlernen der Unterrichtsmethoden diesseits und jenseits des Brenners der Horizont der Lehrenden und Lernenden gleichermaßen erweitert werden. Gleiches gilt auch für den interkulturellen Austausch: Dieser ergibt sich durch das wechselseitige Kennenlernen von Sitten und Gebräuchen. Wie groß die Bandbreite der behandelten Inhalte sein kann, zeigen die Themen des vergangenen und des aktuellen Schuljahres. Es wurden einerseits „Märchen und Sagen“ und andererseits „Blaulichtorganisationen“ behandelt.
Über das Tirol – Trentino Austauschprojekt
Im Schuljahr 2001/2002 wurde die Kooperation durch die damalige Bildungsabteilung des Landes Tirol und den Landesschulrat für Tirol ins Leben gerufen. Die rechtliche Basis wurde durch ein „Protokoll“ – einer Art Staatsvertrag – zwischen Land Tirol und Autonomer Provinz Trient geschaffen. Am Austauschprogramm teilnehmen können alle Lehrpersonen, die im Pflichtschulbereich tätig sind (Volksschule, Mittelschule, Polytechnische Schule und Allgemeine Sonderschule) und über Italienisch-Grundkenntnisse verfügen.