18.11.2019Vorarlberg

Paris – Vorderwald: Pariser Klimaziele werden im Praxistest fast erreicht

Vorarlberger Landesrat Rauch: „Vorbildprojekt mit starker Aussagekraft – Veränderung und nicht Verzicht stehen im Vordergrund“

14 Haushalte im Vorderen Bregenzerwald mit 64 Personen haben im Mai 2019 vier Wochen lang probiert, den in Paris von der Staatengemeinschaft beschlossenen Klimazielen möglichst nah zu kommen. Bei der Schlussveranstaltung in Dornbirn zogen die Verantwortlichen eine positive Bilanz – man ist dem Ziel sehr nahe gekommen.

Klimaschutzlandesrat Johannes Rauch würdigte das Engagement der Teilnehmerinnen und Teilnehmer: „Die notwendigen Änderungen des Lebensstils heißen eben nicht Verzicht, sondern Veränderung und Mäßigung. Das ist ein Vorbildprojekt mit starker Aussagekraft.“

Von 168 auf 138 Punkte

100 Punkte repräsentieren das Treibhausgasbudget, das jeder Mensch pro Tag nach den Pariser Klimazielen verursachen darf. Derzeit sind es im Schnitt 450 Punkte, die eine Person in Österreich verantwortet. Die Teilnehmer starteten ihr Experiment mit einem Schnitt von sehr guten 168 Punkten. Im Laufe der vier Wochen sparten sie nochmal im Schnitt 30 Punkte ein und kamen mit 138 Punkten schon sehr nah an die 100 Punkte. Ein paar wenige schafften es auch. Die Rückmeldung war großteils: „Das ist kein Verlust von Lebensqualität, ganz im Gegenteil, das hat mir neue Horizonte eröffnet. Ich kann mir das sehr gut dauerhaft vorstellen.“

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ließen Autos stehen und fuhren mit dem Rad oder Bus, sie testeten E-Bikes und E-Autos, genauso wie Gemüsekiste und regionales Fleischpaket, tauschten Leuchtmittel in effiziente Leuchtmittel, ließen sich beraten zu Stromeinsparung, Sanierung und Photovoltaik-Anlagen, pflanzten Tannen, testeten Carsharing, erweiterten Gemüsegärten, probierten verpackungsfrei, secondhand und Regionales einkaufen, veränderten ihre Urlaubspläne und -ziele, machten mehr Homeoffice, reparierten im Reparaturcafe, ….

Probleme aufgezeigt

Es gab aber auch ganz klare Grenzen. Einhellige Meinung der TeilnehmerInnen: „Mit Kindern und ohne Auto ist das kaum zu schaffen. Dazu sind die Wege zu weit und der öffentliche Personenverkehr nicht ausreichend.“ Weitere Infos unter www.energieregion-vorderwald.at und www.eingutertag.org.

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