Südtirol hat viele Stauanlagen für verschiedene Zwecke.
Aufgabe der Stauanlagen ist es, Wasserreserven für verschiedene Nutzungen sicher zu stellen, erläutern der Direktor des Landesamtes für Hydrologie und Stauanlagen in der Agentur für Bevölkerungsschutz Roberto Dinale und sein Stellvertreter Jürgen Schäfer: Stauanlagen ermöglichen einen effizienten und nachhaltigen Einsatz des Wassers für die Stromerzeugung, Bewässerung, Frostschutzberegnung und Beschneiung, als Löschwasser und als Trinkwasser, sie werden zum Schwimmen und für die Fischerei genutzt. Stauanlagen sind außerdem bei einem Hochwasser-Ereignis wichtige Instrumente zur Regulierung der Wassermengen in Bächen und Flüssen. Wenn ein Hochwasser bevorsteht, kann der Wasserspiegel in bestimmten Speicherbecken im Vorfeld abgesenkt werden, um so Speicherkapazität zu schaffen und regulierend auf den Wasserabfluss einwirken zu können.
In Südtirol gibt es 16 größere Stauanlagen in der Zuständigkeit des Staates, dazu zählen der größte Stausee Reschen mit einem Volumen von 112 Millionen Kubikmeter und die Stauseen in Franzensfeste und Mühlbach sowie der Neves-Stausee im Mühlwalder Talmit der höchsten Staumauervon 95 Metern. Das Landesamt für Hydrologie und Stauanlagen ist für insgesamt 117 Stauanlagen zuständig, wobei das Land Südtirol bei den Speichern Völser Weiher, Tretsee (Felixer Weiher) und Schwarzsee am Schneeberg auch Eigentümer und Betreiber ist.
Durch die Klimaveränderungen werden die Niederschlagsereignisse seltener und intensiver. Dies, wissen Amtsdirektor Dinale und sein Stellvertreter Schäfer, wird im Bereich der Stauanlagen dazu führen, dass besonders in der Landwirtschaft und im Tourismus einige Staubecken gebaut werden müssen, um die Ernte und die Beschneiung der Skipisten sicherzustellen. Es kann auch sein, dass mehr Trinkwasserspeicher zur Sammlung von Oberflächen- und Quellwasser errichtet werden müssen. Die Wasserversorgung in Hitzesommern und die Gewährleistung des Hochwasserschutzes bei Starkniederschlägen werden mit der globalen Klimaerwärmung von zunehmender Bedeutung in der Wasserwirtschaft und damit auch bei den Stauanlagen.
Maja Clara
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