11.12.2020St. Gallen

St.Gallen und Liechtenstein erhöhen die Dammsicherheit

150 Jahre alte Dämme schützen die St.Galler und Liechtensteiner Seite des Rheintals vor Überflutungen durch den Alpenrhein. Untersuchungen zeigen, dass die Sicherheit der Dämme für grosse Hochwasser nicht gewährleistet ist. Ab nächstem Jahr sollen die Dämme saniert werden.

Die Rheindämme müssen vor grossen, seltenen Hochwassern schützen, wie sie statistisch gesehen alle 300 Jahre und seltener auftreten können. Dafür sind die Dämme auf beiden Seiten nicht an allen Abschnitten genügend stabil. Der Kanton St.Gallen und das Fürstentum Liechtenstein nehmen die dringlichsten Sanierungsarbeiten an den Dämmen 2021 in Angriff. Die Kosten werden mit der Ausarbeitung der konkreten Projekte ermittelt. St.Gallen und Liechtenstein tragen die Kosten auf ihrem jeweiligen Hoheitsgebiet.

Hochwasserschutz und Ökologie

Höchstes Ziel der Ertüchtigung der Rheindämme ist die Sicherheit für den Lebens- und Wirtschaftsraum Rheintal. Jene Dammabschnitte, welche die grössten Defizite aufweisen, werden der Kanton St.Gallen und das Fürstentum Liechtenstein in erster Priorität sanieren. Der Kanton St.Gallen prüft zusätzlich die Dammabschnitte oberhalb und unterhalb des gemeinsamen Rheinabschnitts mit dem Fürstentum Liechtenstein. Diese Untersuchungen reichen oberhalb bis Bad Ragaz und unterhalb bis Rüthi. Die Ergebnisse werden zeigen, ob zusätzliche Dammabschnitte erfasst und im Anschluss ertüchtigt werden müssen. Parallel zur Dammsanierung prüfen St.Gallen und Liechtenstein Projekte, um die ökologische Qualität des Rheins zu verbessern. Das könnten Aufweitungen des Flusses oder Bauten sein, wie beispielsweise Fischunterstände. In Liechtenstein entscheiden neben der Regierung die Rheingemeinden über die Errichtung oder Sanierung von Rheinschutzbauten. Dementsprechend wird die Planung und Ausführung der Rheindammertüchtigung auf liechtensteinischer Seite eng mit den Rheingemeinden abgestimmt. Auf St.Galler Seite liegt die Zuständigkeit beim Kanton.

Breit abgestütztes Vorhaben

Die Vorhaben stützen sich auf einen Strategiebericht, in dem St.Gallen und Liechtenstein Eckwerte zur Sanierung und ökologischen Aufwertung des Rheins vereinbart haben. Der Bericht schlägt mehrere, zum Teil dringliche Massnahmen vor, um die Dämme zu verstärken. Der Strategiebericht übernimmt die im Entwicklungskonzept Alpenrhein der Internationalen Regierungskommission Alpenrhein (IRKA) enthaltenen Grundsätze. Dieses länderübergreifende Konzept tragen alle Rheinanstösser mit. So wurden der Kanton Graubünden und das Bundesland Vorarlberg in den vergangenen drei Jahren laufend über die Planungsarbeiten zur Ertüchtigung der Rheindämme informiert.

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