11.04.2024Tirol

Treffen der Regierungen Tirols und Graubündens

• Besichtigung des Gemeinschaftskraftwerks Inn • Gespräche zu Energie und Wasserkraft, grenzüberschreitende Sicherheit, nachhaltiger Tourismus sowie Wolfsmanagement

Schauplatz Gemeinschaftskraftwerk Inn bei Nauders / Martina (Schweiz): Dort fand der Auftakt einer erstmaligen Zusammenkunft statt. Auf Einladung von LH Anton Mattle kam Tirols Landesregierung mit der Regierung des Kantons Graubünden (Schweiz) unter Regierungspräsident Jon Domenic Parolini zusammen. Dass das Kraftwerk nach wie vor Vorzeigebeispiel für eine erfolgreiche regionale Kooperation darstellt, davon waren alle Beteiligten heute überzeugt. So war es auch das Thema Energie und Wasserkraft, das im Zentrum einer anschließenden Arbeitssitzung in Pfunds mit allen anwesenden Regierungsmitgliedern stand.

Energiewende und Energiesicherheit als zentrale Themen für den Alpenraum

Das Gemeinschaftskraftwerk Inn galt als Meilenstein auf dem Weg zur Erreichung der Ziele der europäischen und regionalen Energiestrategien. Das Thema der grenzüberschreitenden Energieversorgung – vor allem auch hinsichtlich von Engpässen – wurde letztens auch auf die Agenda der ARGE ALP gesetzt. Unter Federführung des Kantons St. Gallen in der Schweiz wird aktuell eine Studie durchgeführt, die sich mit Hürden und Voraussetzungen für eine verstärkte grenzüberschreitende Energieversorgung beschäftigt. Ziel ist es, dass ein Vergleich der Energiekonzepte und -strategien der Grenzregionen ermöglicht wird, um vertiefende Kooperationsmöglichkeit auch bei einer möglichen Energiemangellage aufzuzeigen.

Wölfe kennen keine geografischen Grenzen – proaktive Wolfsregulation

Der Sicherheit in anderem Sinne galt der Fokus rund um das Wolfsmanagement. Derzeit gibt es innerhalb der ARGE ALP die meisten Wolfsrudel in der Provinz Trient, gefolgt von der Lombardei und Graubünden. Umso mehr lag das Interesse Tirols auf dem dortigen Wolfsmanagement. Der Kanton setzt seit Ende des letzten Jahres auf eine proaktive Wolfsregulation, wofür das eidgenössische Jagdgesetz novelliert wurde – die Schweiz betrat damit Neuland. Dabei wird der Abschuss einer definierten Zahl von Wölfen innerhalb eines bestimmten Zeitraums durch das dortige Bundesamt für Umwelt bewilligt.

Graubünden begrüßt außerdem wie Tirol den von der ARGE ALP initiierten Aufbau einer gemeinsamen länderübergreifenden Datenbank zum Wolfsmonitoring: Für die Harmonisierung der genetischen Daten besteht im Rahmen von vier beteiligten nationalen Labors bereits weitgehend Konsens. In einem nächsten Schritt sollen die genetischen Daten auf einer Datenbank abgebildet werden, sodass ein transparenter Überblick über Vorkommen geschaffen wird.

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