Alpines Wassermanagement

Anpassung der Alm-/Alpbewirtschaftung an den fortschreitenden Klimawandel (Haaralm)

83324 Ruhpolding, Deutschland
Nutzungsrichtung

Jungviehalm

Anzahl und Tierarten

Ca. 120 Rinder plus 10 Pferde

Höhe

1.300 bis 1.600 m ü NN

Fläche

Ca. 52 ha Lichtweide

Klim. Bedingungen

Schwer zu bewirtschaftende, steile Alm mit grossen Borstgrasfläche

Realisierung

Seit 2012

Projektbeschreibung

Seit einigen Jahrzehnten kann auf vielen Almen und Alpen beobachtet werden, dass es zu einem stetigen Weideflächenverlust kommt. Die Flächen verbrachen und es kommt zu einer Verstrauchung bzw. Wiederverwaldung. Das Problem der mangelnden Weideführung wird durch die allgegenwärtige Klimaerwärmung noch weiter verschärft, Die Vegetation beginnt im Vergleich zu den 1970er Jahren um etwa drei Wochen früher zu wachsen. Der Anstieg der Durchschnitts-temperatur um knapp 1 oC bewirkt zudem ein intensiveres Pflanzenwachstum auf den Almen. Die Wachstumsperiode hat sich deutlich verlängert und es wächst mehr Futter! Zur Anpassung an diese Entwicklung kamen die Forderungen des „Magischen Dreiecks“ der
Almbewirtschaftung zur Umsetzung. Rechtzeitiger Auftrieb zu Vegetationsbeginn, Anpassung der Tierzahlen an das Futterangebot sowie eine gelenkte Weideführung (Koppelwirtschaft). In diesem Zuge wurde auch eine Verbesserung der Wasserversorgung auf den Weidenflächen erforderlich. Auf der Haaralm wurde im Rahmen des Projektes folgende Maßnahmen umgesetzt. Neufassung der Quellen, Installation eines hydraulischen Widders, Hochbehälter, neue Wasserleitungen und Tränken auf den Weiden.

Herausforderungen

Almwirtschaft ist sehr traditionell. Neuerungen sind schwierig umzusetzen insbesondere bei Almgemeinschaften.

Lösungsansatz

Technischer Ansatz
  • Neuerrichtung einer hydraulischen Widderanlage
  • Quellfassung neu
  • Wasserreservoir
  • Wasserleitungen
  • Tränkestellen
Sozieler Ansatz / Zusammenarbeit / Betrieb
  • Umsetzung des «Magischen Dreiecks der Almbewirtschaftung»
  • Bewusstseinsbildung zum aktiven Weidemanagement
Erfolgsfaktoren

Nachhaltige Nutzung und Erhalt wertvoller Kulturlandschaft.

Beschreibung der alp/alm und region

Besitzer

Weideflächen Freistaat Bayern, Hütten verschiedene Almbauern

Rechtsform

Berechtigungsalm

Sömmerungszeit

Mitte Mai bis Ende September

Fläche

Ca. 52 ha Lichtweide

Sonstiges

Finanzierung
  • Eigenmittel: Eigenleistung Arbeit, Maschinen
  • Öffentliche Mittel: 90 % Bayr. Kulturlandschaftsprogramm
Kontakte

Sigfried Steinberger, Bayerische Landesanstalt für Landwirschaft
Telefon +49 8161 8640-7416
Siegfried.steinberger@lfl.bayern.de

Projekt Links