Alpines Wassermanagement

Grossalp und Alp Calanda

7015 Tamins, Schweiz
Nutzungsrichtung

Milchviehhaltung und Käseproduktion

Anzahl und Tierarten

Grossalp: 75 Milchkühe, 30 Kälber Alp Calanda: 65 Mutterkühe, 40 Kälber

Höhe

1350–2100 m ü. M.

Fläche

650 ha

Klim. Bedingungen

Calandamassiv bestehend aus Jura- und Kreidekalken

Realisierung

2020 und 2021

Projektbeschreibung

Das Alpgebiet der Gemeinde Tamins besteht aus der Grossalp und der Alp Calanda. Obwohl der Unterhalt der Infrastrukturanlagen der Wasserversorgung in den letzten
Jahrzehnten laufend durchgeführt wurde, waren diverse Anlagenteile stark veraltet. Dazu kam, dass aufgrund von trockenen Sommern immer wieder Engpässe in der Wasserversorgung des Alpkäsereibetriebs und der Weidetränken eingetreten sind. Ziel der beiden Projekte war, für den Alpbetrieb die Qualität und die Quantität der Wasserversorgung längerfristig sicherzustellen. Dafür wurden die bestehenden Anlagenteile wo nötig erneuert und sinnvoll erweitert. Speziell bei der Grossalp ist der Einbezug der Ringelspitzhütte des Schweizer Alpen-Clubs (SAC). Das vorhandene Trink- und Brauchwasser muss für die Alpwirtschaft und die SAC-Hütte genügen. Ebenfalls speziell ist das Gebiet der Alp Calanda. Dort sind keine Quellen vorhanden. Sämtliches Wasser wird aus Schmelz- und Niederschlagswasser gewonnen und gespeichert. Das Speichervolumen von 50 m³ sollte für die gesamte Alpzeit ausreichen.

Herausforderungen

Grossalp: Gemeinsame Nutzung des Trinkwassers für die Alpkäserei und die nahegelegene SAC-Hütte. Gemeinsame Nutzung des Brauchwassers für die Tränkeanlagen der Alp, die Energieversorgung der Alp (Stromproduktion mit Wasserturbine) sowie die SAC-Hütte. Für die gemeinsame Nutzung des Wassers mussten Vereinbarungen zwischen dem SAC und der Alpgenossenschaft ausgearbeitet werden (wer darf wann wie viel Wasser nutzen).

Alp Calanda: Auf der Alp Calanda sind keine Quellen vorhanden. Sämtliches Wasser wird vom Schmelz- und Niederschlagswasser gewonnen und gespeichert. Bereits seit Jahrzehnten wird unterhalb des Calanda mittels einer Art Bachsperre der Schnee zurückgehalten. Das anfallende Schmelz- und Niederschlagswasser wird gefasst und in ein Reservoir geleitet. Das gespeicherte Wasser muss jeweils für eine Alpsaison ausreichen. Während des Alpsommers wird das Reservoir einzig durch Niederschlagswasser gefüllt. Diese Anlagen wurden nun total erneuert und teilweise erweitert.

Lösungsansatz

Technischer Ansatz
  • Erneuerung von Quellfassungen und Brunnenstuben
  • Erneuerung Bachwasserfassung im Lavoitobel
  • Erneuerung Fassung Schmelz- und Niederschlagswasser auf der Alp Calanda
  • Neue Verbindungsleitungen
  • Neue Reservoire mit 8 und 50 m³ Inhalt
  • Erweiterung und Sanierung von Tränkestellen
Sozieler Ansatz / Zusammenarbeit / Betrieb
  • Trennung von Trink- und Tränkewasser (separate Netze)
  • Geschlossenes System mit Schwimmern
  • Sensibilisierung zum sparsamen Umgang mit Wasser (Alpbetrieb und Betrieb SAC-Hütte)
Erfolgsfaktoren

Mitwirkung der Alpgenossenschaft, des SAC und der Gemeindeverantwortlichen bei der Planung und zum Teil auch beim Bau (Arbeiten durch Werkgruppe der Gemeinde und des SAC)

Beschreibung der alp/alm und region

Betreiber

Alpgenossenschaft Tamins

Besitzer

Gemeinde Tamins

Rechtsform

Politische Gemeinde Tamins

Sömmerungszeit

Juni bis September

Fläche

650 ha

Sonstiges

Finanzierung
  • Eigenmittel: Gemeinde Tamins und Alpgenossenschaft Tamins
  • Öffentliche Mittel: Bund und Kanton Graubünden
  • Private Spenden: Drittte
Kontakte

Gemeinde Tamins

Projekt Links