19.07.2024Trentino

Die Trentiner Wälder und die Herausforderung des Klimawandels in der Arge Alp

Treffen der Forstfachleute der Mitgliedsländer der Arbeitsgemeinschaft

Im Rahmen des Projekts “Klimafitte Baumarten für die Wälder der Arge Alp“ fand vor Kurzem im Trentino ein Treffen der Forstreferenten der Mitgliedsländern statt. Teil des Programms war der Besuch eines Forstgartens und die Begehung eines Gebiets in größerer Höhe zwischen Ceramonte und Bedolpian auf der Hochebene von Piné. Das Gebiet kann als Modell aus dem Lehrbuch gesehen werden: Über wenige Kilometer erstreckt sich eine Abfolge unterschiedlicher Wälder, von alpinen Wäldern zu Berg- und Mittelgebirgswäldern, und man erlebt dort, dass die Forstverwaltung mit großem Einsatz auf die durch den Sturm Vaia und den Borkenkäfer verursachten Zerstörungen reagiert. 

Im Lauf des Tages konnten die Kollegen aus den Regionen der Nordalpen gemeinsam mit den Trentiner Fachleuten die Prozesse, die auch auf ihre Wälder in den nächsten Jahrzehnten zukommen werden, testen und bewerten. An dem Austausch teilgenommen haben der Leiter des Trentiner Forstdienstes Giovanni Giovannini, Fachleute seiner Dienststelle und der Trentiner Staatsforsten sowie Vertreter praktisch aller Mitgliedsländer der Arge Alp.

Die im Trentino erhobenen Daten zeigen - wie auch im gesamten Alpenraum - einen deutlichen Anstieg der Lufttemperatur in den letzten Jahrzehnten mit einem daraus resultierenden Rückgang der Schneefälle in mittleren und geringeren Höhen. Darüber hinaus hat der Sturm Vaia auf ca. 20.000 Hektar Wald im Trentino Schäden angerichtet: Über 4 Millionen Kubikmeter Holz von Fichte, Lärche und Kiefer waren von Windwurf betroffen. Gegenwärtig ist ein Teil des von den Fachleuten der Arge Alp besuchten Gebiets nach wie vor waldfrei; bei genauerem Hinsehen bemerkt man aber eine vielversprechende natürliche Erneuerung, ein kostbares Erbe nach dem bisherigen Bestand, von der ausgehend man mit dem Aufbau des Waldes der Zukunft beginnen kann.

Die Gruppe hat sich auf dieser Grundlage darüber ausgetauscht, wie sinnvoll es ist, die Vielfalt der Baumarten gezielt zu vergrößern, und welche Arten angesichts des Klimawandels besonders geeignet sind.

Ein weiterer Gegenstand des Austausches unter den Fachleuten war vor dem Hintergrund der zu großen Bestände an Huftieren wie Hirsche und Rehe die Rolle der Fauna bei der natürlichen Entwicklung des Waldes und seiner Bewirtschaftung.

Schließlich wurden die Grundlagen für die Weiterentwicklung des Projekts gelegt: Dabei wird es um neue Technologien und den Einsatz künstlicher Intelligenz in der Bewirtschaftung der Forstgärten und Wälder, wie bereits in der Landwirtschaft, als unterstützende Maßnahmen gehen.

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