Keine neue Transitroute, sondern mehr Verkehrssicherheit, eine verlässliche Anbindung an das Inntal und Stärkung der regionalen Kaufkraft
Die Tiroler Landesregierung nimmt sich der herausfordernden Verkehrssituation im Außerfern an: Ein Fernpass-Paket wurde den Gemeinden, der Wirtschaftskammer und der Öffentlichkeit vor kurzem vorgestellt. Dieses umfasst von den Gemeinden eingebrachte begleitende Maßnahmen auf der B 179 Fernpassstraße, die Errichtung einer zweiten Röhre im Lermooser Tunnel und die Sanierung der Bestandsröhre, den Bau des Fernpasstunnels, die Einführung einer Fernpass-Durchzugsmaut und die finanzielle Außerfern-Förderung für Haushalte zur Stärkung der regionalen Wirtschaft.
Blick auf die B 179 Fernpassstraße
Die verkehrstechnischen Herausforderungen beginnen bereits nördlich des Fernpasses. Auf über 50 Kilometern gibt es entlang der B 179 Fernpassstraße zahlreiche Stellen, an denen der Verkehr stockt und staut. Bis zu 30.000 Fahrzeuge nützen den Fernpass täglich – damit ist die Fernpassroute eine der höchstbelasteten Straßenverbindungen in Tirol. Die vielen Fahrzeuge führen immer wieder zu Problemen. Davon betroffen sind die Bevölkerung, Einsatzorganisationen und die Wirtschaft.
Eine Förderung für die AußerfernerInnen
Das Land Tirol plant die Auflage eines Regionalwirtschaftsprogramms für den gesamten Bezirk. In einem neuen Projekt werden allen Haushalten mit Hauptwohnsitz im Bezirk Reutte Regionalgutscheine zur Verfügung gestellt. Das stärkt die regionale Wirtschaft und erhöht die regionale Kaufkraft. Auf Basis der gemeldeten Hauptwohnsitze soll pro Jahr ein Betrag gestaffelt nach Haushaltsgröße zur Verfügung gestellt werden. Das Land Tirol orientiert sich dabei an 150 Euro für Ein-Personen-Haushalte, 200 Euro für Zwei-Personen-Haushalte und 290 Euro ab Drei-Personen-Haushalten.
Neu(bau): Lermooser Tunnel und Fernpasstunnel
Der im Gegenverkehr geführte Lermooser Tunnel wurde 1984 erbaut. Mittlerweile ist eine Generalsanierung des Tunnels erforderlich. Um den Tunnel nicht für den Verkehr sperren zu müssen, wird eine zweite Röhre gebaut. Damit kann der Verkehr künftig einspurig pro Röhre geführt werden. Anfällig für Hangrutsche, Sperren in Folge von Lawinengefahr oder hängengebliebener Lkw ist die Passstraße im Bereich der Passhöhe. Das Ziel des Fernpasstunnels ist eine sichere und verfügbare Verkehrsanbindung an das Inntal. Die 1,4 Kilometer lange Tunnelstrecke ersetzt 4,8 Kilometer Passstraße. Statt 200 Höhenmetern müssen künftig lediglich 70 Höhenmeter überwunden werden. Das spart Sprit und Zeit.