Um die Verbreitung der Tigermücke in Grenzen zu halten, werden in Südtirol von Mai bis Oktober verschiedene Maßnahmen umgesetzt.
Die Tigermücke breitet sich in Südtirol mehr und mehr aus. Das zeigen die Untersuchungsergebnisse des Biologischen Labors der Landesagentur für Umwelt und Klimaschutz, das die Tigermücke seit 2013 beobachtet. Seitdem hat die Verbreitung dieser Stechmücke in Südtirol stark zugenommen. Gab es zunächst nur eine stellenweise Verbreitung, ist das tagaktive Insekt mittlerweile in den Haupttallagen vom Unterland bis ins Burggrafenamt zum Dauergast geworden.
Vorsorgen und Ausbreitung verhindern
Sommerliche Temperaturen und stehendes Wasser bieten ideale Voraussetzungen für die Tigermücke, die ihre Eier in unmittelbarer Nähe von Wasseransammlungen ablegt. Nach dem Schlüpfen bewegen sich die Larven ins Wasser, wo sie sich über verschiedene Stadien hinweg zur ausgewachsenen Tigermücke entwickeln. Aus einer einzigen Tigermücke, die im Frühjahr ausschlüpft, können im Laufe der Sommermonate Milliarden von Tigermücken entstehen. Daher gilt es, die Entwicklung der Larven zu erwachsenen, stechenden Tigermücken möglichst zu unterbinden.
Unter dem Motto "Kein Wasser, keine Mücken!" sind alle, öffentliche Verwaltung und Bürger, aufgefordert, ihren Beitrag zu leisten und die Vorsorgemaßnahmen zu befolgen, unterstreicht Südtirols Umweltlandesrat Giuliano Vettorato.
Keine Wasseransammlungen im Freien
Mögliche Brutstellen zu vermeiden oder zu beseitigen, lautet daher das oberste Gebot. Ob auf dem Balkon, im Hof, im Garten, im Park oder auf dem Friedhof – von Mai bis Oktober ist jegliche Wasseransammlung im Freien möglichst zu vermeiden. Denn die Tigermücke ist nicht wählerisch: Für die Entwicklung der Larven genügt ihr ein Wasserrest, der sich in gelagerten Autoreifen, in einem vergessenen Kinderspielzeug, in verstopften Regenrinnen, in einer nicht regelmäßig geleerten Vogeltränke, auf einer ungespannten Abdeckplane oder in einer liegengebliebenen Flasche oder Plastiktüte angesammelt hat. Besonders ist darauf zu achten, dass Pflanzenuntertöpfeausgeleert, Gießkannen und Eimer mit der Öffnung nach unten abgestellt und Wasserschüsseln für Haustiere nicht stehengelassen werden. Es empfiehlt sich zudem, Rinnen und Schächte zu säubern und Abdeckplanen zu spannen, damit Regenwasser ungehindert abfließen kann. Auch Behälter und Vasen auf Friedhöfen sollten regelmäßig entleert werden. Dasselbe gilt für Plantschbecken.
Die Entleerung der kleinen Wasseransammlungen sollte nicht in Straßenrinnen oder -schächten, sondern nur auf unversiegelten Flächen erfolgen. Andernfalls könnten Tigermückenlarven, die sich bereits im Wasser befinden, in die Kanalisation gelangen und so zur Ausbreitung der Tigermücke noch weiter beitragen.
Larvizide richtig verwenden
Ziel aller Maßnahmen ist es, das Anwachsen der Tigermückenpopulation schon ab dem Frühjahr einzuschränken. Überall dort, wo sich Wasseransammlungen nicht vermeiden lassen (zum Beispiel in Straßenabläufen, Gullys, Schächten, Regenwassereinläufen), empfiehlt die Landesagentur für Umwelt und Klimaschutz regelmäßig Larvizidezuverwenden werden, die die Entwicklung der Larven unterbinden. Die Gemeindeverwaltung ist für die Behandlung auf öffentlichen Flächen zuständig, auf privatem Grund müssen sich die Eigentümer selbst kümmern.
Weitere Informationen zur Tigermücke finden sich auf dem Webportal des Landes Südtirol im Bereich Umwelt.