16.03.2021Salzburg

Klare Entscheidung für Erhalt der Nationalpark-Kernzone - Zonierungsentwurf wird nicht umgesetzt

(LK) Bei einer gemeinsamen Videokonferenz mit allen Betroffenen wurde gestern Abend die Debatte um neue Aufteilung von Kern- und Randzonen im Nationalpark Hohe Tauern beendet.

„Für eine Verringerung der Kernzone stehe ich nicht zur Verfügung. Auch wenn es inhaltliche Ansatzpunkte gibt, die eine Diskussion über eine Neuordnung der Schutzzonen rechtfertigen. Bei so einem weitreichenden Vorhaben müssen alle Betroffenen und Interessenvertreter von Beginn an eingebunden werden“, betont Landesrätin Daniela Gutschi.

Unmittelbar nach ihrem Amtsantritt wurde Landesrätin Daniela Gutschi mit einer Debatte über die Neuordnung der Schutzzonen im Nationalpark Hohe Tauern konfrontiert. Es war eine großflächige Änderung der Einteilung von Kern- und Außenzone vorgesehen. Dadurch wäre die besonders streng geschützte Kernzone verkleinert worden. „Ich verstehe, dass das Vorliegen eines fertigen Zonierungsentwurfs ohne vorherige Einbindung in vielen Bereichen für Verstimmung gesorgt hat. Deshalb habe ich umgehend alle Betroffenen zum Gespräch eingeladen“, sagt Gutschi.

Keine Verringerung der Kernzone

In einer gemeinsamen Videokonferenz mit dem zuständigen Nationalpark-Referat, der Schutzgemeinschaft der Grundeigentümer, Naturschutzbund, Alpenverein, Naturfreunde, Universität Salzburg und Landesumweltanwaltschaft wurde gestern Abend dieses wichtige Thema ausführlich diskutiert und eine klare Entscheidung zum Erhalt der besonders schützenswerten Kernzone getroffen. „Nach inhaltlicher Prüfung und Diskussion werde ich den Entwurf so nicht umsetzen und hoffe, dass damit wieder die unzählbaren positiven Seiten des Nationalparks in den Vordergrund rücken, denn hier wird das positive Miteinander von Landwirtschaft und Naturschutz vorgelebt“ so Gutschi im Anschluss an die gestrige Videokonferenz.

Kulturlandschaft und strengen Schutz erhalten

„Wir feiern dieses Jahr 50 Jahre Nationalpark-Geschichte und haben einen der größten Schätze dieser Welt direkt vor der Haustür. Mein Ziel ist es, dieses Juwel auch für viele Generationen nach uns zu erhalten. Dazu gehört die Bewirtschaftung der vom Menschen geschaffenen Kulturlandschaft, aber auch der strenge Schutz in den unberührten Gebieten. Vor knapp einem Jahr wurden gerade die Sulzbachtäler – mit mehr als 6.700 Hektar, 17 Gletschern und 25 Dreitausendern – als größtes und erst zweites österreichisches international anerkanntes und geschütztes Wildnisgebiet ausgezeichnet. Vergeben wird dieses Prädikat unter strengen Kriterien der Weltnaturschutzunion IUCN“, so Gutschi.

Daten und Fakten zum Nationalpark

  • 1971: Unterzeichnung der „Heiligenbluter-Vereinbarung“ zur Errichtung des Nationalparks Hohe Tauern
  • 1983: Gesetzliche Verankerung des Salzburger Nationalpark-Teils
  • 805 Quadratkilometer in drei Bezirken und 20 Gemeinden mit 55.000 Einwohnern im Land Salzburg
  • 67 Quadratkilometer Wildnisgebiet: Unberührte Natur mit höchstem Schutz
  • 472 Quadratkilometer Kernzone: Naturlandschaft im alpinen Gelände
  • 266 Quadratkilometer Außenzone: Kulturlandschaft geprägt von Wald und Almen

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