Invasive Arten gefährden Flora und Fauna / Tag der biologischen Vielfalt
(LK) Die Quaggamuschel ist eine ernste Bedrohung für heimische Seen. Sie ist ursprünglich nicht in unseren Breitengraden beheimatet, gedeiht hier jedoch bestens und verdrängt die ursprünglichen Wasserbewohner. Das Land Salzburg beobachtet die Verbreitung invasiver Arten wie die der Quaggamuschel sehr genau und setzt bei ihrer Bekämpfung unter anderem auch auf die Mithilfe der Bevölkerung.
Landeshauptmann-Stellvertreterin Marlene Svazek nahm den heutigen Tag der biologischen Vielfalt zum Anlass, um die Fischzucht Kreuzstein in Oberburgau am Salzburger Ufer des Mondsees zu besuchen. Das Bundesamt für Wasserwirtschaft züchtet dort insbesondere gefährdete und ökologisch wichtige Fischarten. Thema des Gesprächs war natürlich auch der Nachweis der Quaggamuschel im Mondsee sowie deren DNA im benachbarten Wolfgangsee im Vorjahr.
Svazek: „Invasive Arten als Bedrohung.“
Marlene Svazek betont: „Das Land Salzburg analysiert die Ausbreitung invasiver Arten in der Pflanzen- und Tierwelt durch ständiges Monitoring. Insbesondere die Quaggamuschel bereitet dabei Sorge, ihre DNA wurde bereits in zwei Salzburger Seen nachgewiesen. Die Muschel kann – wie man am Beispiel des Bodensees in Vorarlberg sieht – ein Ökosystem grundlegend verändern und zu Schäden in Millionenhöhe führen.“
Lebenskünstler Quaggamuschel
Die Quaggamuschel ist eine aus dem Schwarzmeerraum eingeschleppte Muschelart und wird bis zu vier Zentimeter groß. Sie kann sich bereits bei Wassertemperaturen von fünf Grad und auch bei schlechter Nährstoffversorgung reproduzieren, was ihr massive Vorteile bei der Besiedlung gebietsfremder Lebensräume verschafft. Ihre Larven bewegen sich frei im Wasser.
Mithilfe der Bevölkerung
Vielen Menschen ist nicht bekannt, wie rasch es zur Verbreitung der Quaggamuschel kommen kann. „Es reicht, wenn Boote, Tauch- oder Angelausrüstungen ungereinigt auf kurzem Weg von einem See zum anderen transportiert werden - ein sehr realistisches Szenario im Salzburger Seeland. Um dem entgegenzuwirken, bitten wir alle, die unsere Seen genießen, um Mithilfe. Eine bewusste Reinigung von Booten, Stand-Up-Paddles und Ausrüstungen vor dem Wechseln der Gewässer kann einer weiteren Verbreitung Einhalt gebieten“, so Svazek.
Maßnahmen gegen invasive Arten
Das Land Salzburg setzt auch selber sehr konkrete Schritte beim Kampf gegen invasive Arten. Ein Beispiel dafür ist die im Vorjahr erlassene Verordnung, die für den Zeitraum von sechs Jahren die Entnahme von Marmor-, Signal- und Kamberkrebsen zum Verzehr regelt. „Sind invasive Arten einmal vor Ort, kann man sie nicht mehr beseitigen. Auf diese Weise soll es gelingen, die Populationen möglichst gering zu halten“, informiert Svazek.
Heimische Pflanzenwelt
Im Bereich der Pflanzenwelt sensibilisiert das Land mit den erfolgreichen Aktionen wie „Natur im Garten“, bei denen auf die Vorzüge von regionalem Saatgut und heimische Wildstauden oder Gehölze hingewiesen wird. Denn auch die Flora ist von eingeschleppten Pflanzen, sogenannten Neophyten, bedroht, die in manchen Fällen schöne Blüten tragen, jedoch ebenfalls heimische Arten verdrängen. Bei der Bekämpfung von Neophyten setzt das Land auch auf zusätzliche Expertise, so zum Beispiel auf Profis des Maschinenrings, die genau wissen, wie gefährliche Pflanzen wie der Riesen-Bärenklau fachmännisch entfernt werden.
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