Güterverkehr auf die Schiene bringen. Das will das Land Salzburg nun mit einer neuen Förderung unterstützen. Es werden Anreize geschaffen, um den Gütertransport von der Straße auf die Schiene zu verlagern.
Damit werden Salzburgs Anrainer und Straßen vom Lkw-Verkehr entlastet. Zudem ist das ein Beitrag für mehr Verkehrssicherheit.
Zwei neue Förderungen bringen finanzielle Zuschüsse sowohl für den Einzelwagentransport wie auch für die Schieneninfrastruktur. „Der Güterverkehr ist ein weiterer Baustein der Mobilitätswende. Wir unterstützen konkret den Einzelwagenverkehr, weil kleine Mengen auf der Schiene zum Lkw-Transport am wenigsten konkurrenzfähig sind. Darüber hinaus wollen mit einer attraktiven Instandsetzungs-Förderung bestehende, aber derzeit ungenutzte Anschlussbahnen reaktivieren“, so Verkehrslandesrat Stefan Schnöll.
Zwei Millionen Euro Direktförderung
40 Salzburger Firmen können von den neuen Förderungen profitieren. Schnöll: „Wir setzen auf direkten Kontakt und eine möglichst unbürokratische Antragsstellung. Insgesamt stellen wir bis 2021 rund zwei Millionen Euro zur Verfügung.“ Nachdem auch der Bund an einer Förderung arbeitet, wird die Offensive nach zwei Jahren evaluiert und in Abstimmung dann nachjustiert. Salzburg übernimmt mit der Güterverkehrsoffensive eine Vorreiterrolle: Kein anderes Bundesland hat vergleichbare Förderinstrumente.
Schienentransport und dennoch wettbewerbsfähig
Klar ist auch: Der Gütertransport auf der Schiene mit Einzelwagen ist teurer als auf der Straße und könnte ohne öffentliche Unterstützung nicht zu wettbewerbsfähigen Preisen angeboten werden. „Unternehmen berichten, dass insbesondere der Transport mit Einzelwagen nicht wirtschaftlich ist. Deshalb braucht es diese Unterstützung“, erläutert Schnöll. Für beide Förderungen sind Deckelungen festgesetzt: Die Einzelwagen-Förderung ist mit 25.000 Euro beziehungsweise 125 Einzelwaggons pro Firma und Jahr und die Reaktivierungs-Förderung mit 50.000 Euro je Firma und Anschlussbahn limitiert.
Daten und Fakten
- Anschlussbahnen in Salzburg: 43, davon 28 in Betrieb
- Waggonfahrten auf Anschlussbahnen (Durchschnitt 2016 und 2017): 57.112, davon 37 Prozent im Einzelwagenverkehr und 63 Prozent im Ganzzugsverkehr
- Verlagerungspotenzial: 21.207 Waggons, das entspricht 42.414 Lkw-Ladungen beziehungsweise eine Vermeidung von 84.828 Lkw-Fahrten (Schnitt 2016/17)
- Förderhöhe: 200 Euro pro Einzelwaggon, 50 Prozent der getätigten Kosten für Instandsetzung von Anschlussbahnen
- Budget: Insgesamt rund zwei Millionen Euro 2020/21
- Mehr unter www.salzburg.gv.at/anschlussbahnen